Seit 1987 über 26 000 Euro Fördergelder für caritative und soziale Projekte – Helfer skizzieren bei Versammlung Arbeit
Freyung/FRG. Bei der Jahresversammlung mit Neuwahlen der Garnisonsfreunde wurden im Rahmen der alljährlichen Fördermaßnahmen 2023 einstimmig die Unterstützung der vier Tafeln im Landkreis (Freyung, Grafenau, Waldkirchen und Spiegelau) mit je 500 Euro beschlossen. Seit der Gründung 1987 wurden so rund 136000 Euro investiert. 20 Prozent davon – dazu gehören die Tafelspenden 2023 – sind in caritative und soziale Projekte gegangen.
Weiteres Tafelauto geht am 20. Mai in Betrieb
Im Beisein des alten Vorsitzenden Josef Leutzinger und seinem Nachfolger Karl Matschiner folgten Vertreter der vier Tafeln der Einladung ins Offiziersheim Freyung. Auslöser für die Spenden war die Entwicklung, die die Tafeln vor immer größere Herausforderungen stellt. Matthias Haslinger und Ingeborg Treml holten den Spendenscheck für die Tafel Grafenau ab. Mit zahlreichen Helferinnen und Helfern wird wöchentlich – auch in Kooperation mit Spiegelau – die Versorgung von über 650 Bedürftigen gestemmt. Wechselnd in drei zeitlich getrennten Gruppen funktioniert das ehrenamtliche Engagement nur, weil es immer noch viele vor allem private Spender gibt.
Der Bedarf an Lebensmitteln ist so groß, dass am 20. Mai um 13.30 Uhr nach Segnung ein weiteres Tafelauto in Betrieb genommen wird; nur so sind – gekühlte – Abholung und Transport der „Massen an Lebensmittel“ zu bewältigen. Dabei ist auch eine Besichtigung der Tafel Grafenau möglich. In dieselbe Kerbe schlug Alois Maier für die Tafel Spiegelau. Für ihn ist es traurig, dass in einem reichen Industriestaat wie Deutschland der Zulauf zu Tafeln so groß ist und immer mehr zunimmt. Erschreckend sei, so Maier, dass rund ein Drittel der Bedürftigen Kinder und Jugendliche sind.
Erika und Siegfried Glas sehen große Probleme auf die Tafeln zukommen, weil die Lebensmittelspenden aus Geschäften wegen der geänderten Logistik deutlich nachlassen, die Zahl der Bedürftigen aber stetig zunimmt. Die aktuell über 100 ukrainischen Flüchtlinge und über 60 Berechtigten (Rentner, Kinder und sonstige Flüchtlinge) werden im 14-tägigen Wechsel mit entsprechenden Dolmetschern versorgt. Ohne zahlreiche Privatspenden wäre laut Glas die Versorgung nicht zu bewältigen.
Dieser Aussage konnte Anton Dick für die Tafel Freyung nur zustimmen. Wie seine Mitstreiter an der Tafelfront im Landkreis bedankte er sich bei den Garnisonsfreunden für die Spenden, die dringend benötigt werden. In der Kreisstadt stoßen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei der wöchentlichen Versorgung von 160 Erwachsenen und über 30 Kindern zunehmend an die Grenzen des Machbaren. Die Situation hat sich laut Dick wegen deutlicher Zunahme der Berechtigten und erkennbarem Rückgang der Warenspenden drastisch verschärft.
Engagement der Tafeln „aller Ehren wert“
Karl Matschiner stellte als frisch gewählter Vorsitzender kurz den Verein der Freunde und Förderer der Garnison Freyung vor. Gegründet 1987 hat es sich der Verein mit seinen aktuell knapp 200 Mitgliedern zur Aufgabe gemacht, mit den jährlichen Beiträgen die Garnison Freyung und das Umfeld finanziell zu unterstützen. Bisher wurden so insgesamt 135693 Euro investiert. Davon rund 65200 Euro in die Garnison, 4900 Euro für staatsbürgerliche Aktivitäten, fast 26000 Euro in caritative und 29200 Euro in kulturelle Projekte sowie 7100 Euro im sportlichen Bereich. Zusätzlich wurde ein Hilfsfonds für schnelle und unbürokratische Hilfen für Soldaten eingerichtet, aus dem bereits 3100 Euro ausgegeben worden sind.
Ganz wichtig war, so Matschiner, den Garnisonsfreunden heuer die Unterstützung der vier Tafeln im Landkreis (Freyung, Grafenau, Waldkirchen und Spiegelau) mit je 500 Euro. Die Arbeit und das große Engagement der Tafeln und den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sei aller Ehren wert, so der Vorsitzende, der die Spende als gute Investition auch in und für die Region ansieht. Er bedankte sich bei den Tafel-Vertretern und bat, den Dank an alle Helferinnen und Helfer weiter zu geben.
Anschließend überreichte Karl Matschiner zusammen mit seinem Vorgänger, dem Vorsitzenden seit Gründung Josef Leutzinger, und Geschäftsführer Rainer Rathmann je einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro und bat herzlich darum, im ehrenamtlichen Engagement nicht nachzulassen.